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3 Gründe, warum AMD abstürzen könnte

Die Aktien des Chipherstellers AMD (NASDAQ:AMD) (FRA:AMD) sind im Verlauf der letzten zwölf Monate um 15% gefallen. Der Rivale Intel (NASDAQ:INTC) (FRA:INL) hingegen hat um fast 40% zugelegt. Im Geschäftsjahr 2014 erzielte AMD einen Nettoverlust von 403 Millionen USD. Das ist ein riesiger Absturz im Vergleich zu dem Verlust 2013 in Höhe von 83 Millionen USD. Der Grund dafür liegt darin, dass das Unternehmen Probleme hat, sich weiterhin im CPU- und GPU-Markt zu behaupten.

Es könnte für AMD sogar noch schlimmer werden, bevor es wieder besser wird. Lass uns die drei Hauptgründe untersuchen, warum die Aktie von AMD dieses Jahr weiter fallen könnte.

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1. Zerquetscht zwischen zwei Giganten

Zuallererst werden die Margen von AMD zwischen den x86-Chips von Intel und den High-End-Grafikkarten von NVIDIA (NASDAQ:NVDA) (FRA:NVD) aufgerieben.

Intel kontrollierte im dritten Quartal 2014 laut IDC jeweils 98,5%, 90,3% und 81,8% des Server-, Notebook und Desktop-CPU-Marktes. AMD bleiben nur die Krümel, die vom Tisch fallen. Es musste also billigere Chips verkaufen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. AMD kaufte 2006 den Grafikkartenhersteller ATI, um sein Kerngeschäft zu diversifizieren und weniger von CPUs abhängig zu sein. Die Taktik führte das Unternehmen allerdings in einen jahrelangen Preiskrieg mit NVIDIA.

Dieser Zweifrontenkrieg bedeutet, dass AMD nur wenig Spielraum hat, um die Preise für CPUs oder GPUs anzuheben und damit die Margen zu verbessern. Ein Vergleich zwischen den operativen Margen von Intel und NVIDIA mit denen von AMD in den letzten fünf Jahren zeigt uns, worauf AMD zusteuert.

Quelle: YCharts

Quelle: YCharts

Positiv leuchten allerdings die Sparten Enterprise, Embedded und Semi-Custom. Diese boomten aufgrund starker Verkäufe seiner System-on-Chip-Produkte, oder SOC, für Sonys (NYSE:SNE) (FRA:SON1) (ETR:SON1) PS4 und Microsofts (NASDAQ:MSFT) (FRA:MSF) Xbox One. Letztes Quartal sprang der Umsatz dieser Sparte um 51% im Vergleich zum Vorjahresquartal nach oben. Damit macht er 43% des Umsatzes von AMD aus.

2. Hinter dem Stand der Technik

AMD enthüllte kürzlich seine Carrizo SoCs für mobile Geräte. Diese SOCs sollen helfen, gegenüber den CPUs von ARM Holdings (NASDAQ:ARMH), die weltweit in den meisten Tablets und Smartphones verbaut sind, und Intels Broadwell Chips, die in vielen neueren Tablets und 2-in-1-Geräten vorkommen, Boden gut zu machen.

Carrizo ist mit der 28nm-Technologie gebaut. Intel benutzt für seinen Core M die 14nm-Technologie. Intel kann seine Chips effizienter produzieren, da es seine eigene Fabrik hat. AMD hatte seine Fabrik 2009 als Joint Venture unter dem Namen GlobalFoundries abgespaltet und dann die Anteile 2012 abgestoßen. GlobalFoundries, welches noch die Chips von AMD herstellt, plant, die Massenproduktion von 14nm-Chips in der „ersten Hälfte“ von 2015, aber es bleibt damit einen Schritt hinter Intel.

Ein entscheidender Unterschied zwischen 14nm- und 28nm-Chips ist, dass die ersten so gestaltet sind, dass sie ohne Lüfter auskommen. Bei den 28nm-Chips ist das nicht der Fall. Dies macht die Broadwell-Chips für Unternehmen attraktiver, die ultradünne Tablets und 2-in-1-Geräte bauen möchten.

Lenovos Yoga Pro 3 läuft mit einem Core M-Prozessor

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AMD fehlt zudem im Markt für das Internet der Dinge (IOT), was ein großer blinder Fleck ist, wenn man betrachtet, dass die Ausgaben für IOT von 4,7 Billionen USD im Jahre 2012 bis 2020 auf 8,9 Billionen USD steigen sollen. Intel hat hingegen bereits letzten Juli ein eigenes IOT-Segment aufgebaut.

Daher könnte das technologisch überlegenere Intel zusammen mit den aggressiven Subventionsprogrammen für seine Mobile-Partner den Marktanteil von AMD weiterhin reduzieren.

3. Unruhe an der Spitze

Zuguterletzt tauschte AMD im letzten Jahr einige seiner Spitzenmanager aus. Vergangenen Oktober ersetzte Lisa Su ihren Vorgänger Rory Read als CEO und gab umgehend bekannt, 7% der Belegschaft von AMD zu entlassen. Letzten Monat traten John Byrne, Leiter der Abteilung Chips, Colette LaForce, Chief Marketing Officer, und Raj Naik, Strategy Officer, zurück.

In einer offiziellen Erklärung behauptet AMD, dass diese Umbesetzung die Handlungen und die Wachstumsposition des Unternehmens „schärfen“ würde. Aber es zeigt auch, dass AMD unter internen Interessenkonflikten leiden könnte, die dazu führen könnten, dass es den Fokus verloren hat, während Intel und NVIDIA weiterhin sein Kerngeschäft verdrängen.

Was wir gelernt haben

Manche antizyklische Investoren könnten glauben, dass AMD mit steigenden Konsolenverkäufen wieder zurückkommt oder aufgekauft wird. Leider wetzt keiner dieser Gedanken die mangelnde Preiskraft bei CPUs und GPUs, seine technische Unterlegenheit gegenüber Intel und seine Managementprobleme aus. Solange AMD nicht alle dieser drei Probleme in den Griff bekommt, ist es eine gefallene Aktie, die ich meiden würde.

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The Motley Fool empfiehlt Intel und Nvidia.

Dieser Artikel wurde von Leo Sun auf Englisch verfasst und am 19.02.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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