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5 Dinge, von denen BPs Management will, dass du sie weißt

Es scheint, als ob BP (NYSE:BP) (ETR:BSU) keine Atempause bekommt. Gerade als das Unternehmen dabei war, die Kosten aus der Deepwater Horizon-Katastrophe zu überwinden, belasten die Spannungen zwischen Russland und dem Westen die Anteile von BP an Rosneft. Hinzu kommt, dass die fallenden Ölpreise die Umsätze schrumpfen lassen.

Da es so viele Fragen bezüglich des Unternehmens und dessen Zukunft gibt, findest du hier verschiedene Punkte über das Unternehmen und seinen Fortbestand, von denen das Management will, dass du sie weißt.

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Einen konservativen Ansatz fahren

Aufgrund der drohenden Strafzahlungen für Deepwater Horizon und der Erkenntnis, dass das Unternehmen zu großen Teilen nur der Produktion willen produziert hatte, hat BP seine Projektbeurteilung drastisch geändert. Bisher sollten die Bohrprojekte bei 80 USD profitabel sein, dies erschien damals, als die Entscheidung getroffen wurde, als recht konservativ. Heute hingegen sehen 80 USD pro Barrel eher ziemlich optimistisch aus. CEO Bob Dudley erklärte, dass die gleichen Projekte nun daraufhin überprüft werden, ob sie auch in einer 60 USD-Umgebung funktionieren.

“In den vergangenen drei bis vier Jahren haben wir Upstream-Projekte bei 80 USD pro Barrel finanziert, während wir die Widerstandsfähigkeit bei 60 USD getestet haben. In der gegenwärtigen volatilen Zeit schauen wir uns natürlich jede Investitionsentscheidung genauer an und beziehen auch das gegenwärtige Preisniveau, unsere Fähigkeit, die Kosten zu senken und den langfristigen Ausblick der Situation mit ein.“

Es ist sicherlich beruhigend, dass das Unternehmen einen so aggressiven Ansatz bezüglich seiner Kosten fährt. Die Frage bleibt allerdings, wie viele dieser Projekte in der Lage sein werden, diese Budgethürde zu überspringen.

Abspaltung des US-Geschäfts in ein selbstständiges Unternehmen

Eine wichtige Ankündigung im letzten Jahr war, dass BP plant, seine Prospektor- und Förderanlagen in den Lower 48 (die 48 Festlandstaaten der USA ohne Alaska) in ein selbstständiges Unternehmen auszugründen. Für manche mag dieser Schritt verwirrend sein, daher beeilte sich Upstream Chef Lamar McKay, den Sinn dieser Entscheidung und den erwarteten Nutzen zu erläutern.

“Der Gedanke ist, dass ein neues Betreibermodell notwendig ist, um die Leistung in diesem Geschäft gegenüber seinen direkten Wettbewerbern in den USA zu verbessern.

Wir erwarten schnellere Entscheidungen, mehr Innovation und kürzere Zyklen in der Wertschöpfungskette. Dadurch sollen die Kosten und der Kapitalaufwand signifikant sinken.

Unsere Pläne, die eine getrennte Bilanzierung beinhalten, sind auf dem Weg. Wir sehen bereits positive Ergebnisse aus der schlankeren Organisation. Wir konnten die Zahl der Arbeiter um 900 senken und die Subunternehmer kosten uns 2014 25% weniger als noch 2012.”

Die Ausbeutung von Ölschiefer ist im Vergleich mit anderen Ölmärkten ein extrem schneller Markt. Die Quellen können im ersten Jahr um 50% bis 70% ihrer Leistung einbüßen. Dies heißt, dass Entscheidungen über neue Investitionen viel schneller getroffen werden müssen als bei den längerfristigen Projekten, die viele Unternehmen für viele Jahre gewohnt waren.

Die Abspaltung der Aktivitäten in den Lower 48 und die Tatsache, dass das neue Unternehmen volle Entscheidungsgewalt über seine Ausgaben hat, sollten dem Unternehmen helfen schneller zu sein. Damit ist es wettbewerbsfähiger gegenüber seinen schnellen Konkurrenten, die fast ausschließlich in der Ölschieferförderung der USA arbeiten.

Große Kapitalverschiebungen haben den Gewinn beeinträchtig, aber das muss nicht schlecht sein

Eine Sache, die manche Investoren vielleicht bemerkt haben, trotz, dass BP eine ganze Menge Cash aus dem operativen Geschäft generiert, ist, dass der Return on Capital Employed nicht gestiegen ist. Laut CEO Bob Dudley ist dies so gewollt:

„BP hat Anlagegüter im Upstreambereich in Höhe von 35 Milliarden USD. Deren durchschnittlicher Return on Capital Employed lag zwischen 50% und 55%. Dies ist in der Tat eine ziemlich große Rendite für reife und abgeschriebene Anlagen. Damit wurde per Definition unser Return on Capital Employed der Gruppe reduziert. Und ich erwarte, dass er an der einen oder anderen Stelle mit dem Ölpreis schwankt. Aber wir sind definitiv dabei, unser Portfolio zu erneuern.”

Der Return on Capital Employed ist eine Profitabilitätskennzahl, die darauf beruht, wie viel eine Anlage in der Bilanz wert ist. Dies heißt, dass viele der älteren Anlagen, die abgeschrieben sind, sehr hohe Kapitalrenditen haben. Viele dieser Anlagen müssen jedoch verkauft werden, um die Kosten der Ölkatastrophe von Deepwater Horizon zu decken und die Förderung wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies lässt natürlich den Return on Capital Employed sinken.

Da neuere Anlagen die Produktion aufnehmen deren Wert abgeschrieben wird, sollten die Renditen wieder nach oben gehen.

“Deflation” als Mittel zur Kostensenkung

Obwohl es kein Zitat gibt, auf das man verweisen könnte, wurde der Begriff “Deflation” extrem häufig als Möglichkeit gesehen, die Kosten zu senken. Was das Management damit meint, ist, dass es Kostensenkungen darin sieht, die Verträge mit den Subunternehmern neu zu verhandeln. Allein im Jahr 2015 stehen 1.250 Verträge zur Erneuerung an. Wenn die Verhandlungen stattfinden, kann BP bessere Preise für sich heraushandeln. Damit sinken die Kosten und die Verluste aus dem sinkenden Ölpreis werden damit aufgefangen.

Sinnvolle Zukäufe am Horizont?

Die möglicherweise überraschendste Erkenntnis des letzten Konferenzgesprächs ist, dass kaum über zukünftiges Wachstum und das Ergreifen von Zukaufgelegenheiten in einem turbulenten Markt gesprochen wurde. Oberflächlich scheint es, als ob BP finanziell ziemlich gut dasteht, um einen Zukauf in ordentlicher Größe zu stemmen. Es hat mehrere Milliarden Dollar in der Bilanz, die nicht als Working Capital eingesetzt werden müssen. Der Nettoverschuldungsgrad liegt bei ungefähr 15%.

Basierend auf der Aussage durch das Management scheint dies nicht wirklich auf dem Radar zu sein, im Gegensatz zum Abschluss eines weiteren Anlagenabgangs in Höhe von 5 Milliarden USD. Dies wird zum Teil von dem endgültigen Urteil im Falle Deepwater Horizon abhängen. Allerdings sprechen viele Wettbewerber davon, dass es Zeit ist, auf Einkaufstour zu gehen. Daher scheint es etwas deplatziert, wenn BP scheinbar keine Zukäufe anstrebt.

Was ein Fool glaubt

Allerdings muss man auch den Hut vor dem Management von BP ziehen, nachdem es die massiven Einschnitte und Kostensenkungen in den letzten Jahren durchgesetzt hat. Projekte auf 80 USD zu trimmen, während der Ölpreis bei 110 USD lag, könnte den Übergang zu noch niedrigeren Preisen auf lange Sicht leichter machen.

Ein Ölpreis von weniger als 60 USD fordert von BPs Einnahmen seinen Tribut. Manche Investoren könnten sich daher aufgrund der anhaltenden Kostensenkungen und Anlageverkäufe fragen, woher das langfristige Wachstum kommen soll, um lukrative Dividendenzahlungen zu unterstützen. Diese zwei Dinge könnten die Entscheidung der Investoren beeinflussen und das Management ist gut beraten, diese zu beachten.

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The Motley Fool hält keine Aktien der oben erwähnten Unternehmen.

Dieser Artikel wurde von Tyler Crowe auf Englisch verfasst und am 21.02.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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