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3 Zahlen, die Apple-Investoren ignorieren sollten

Investoren von Apple (NASDAQ:AAPL) (FRA:APC) werden täglich mit schlagzeilenreifen Zahlen aus der Technologie- und Finanzbranche bombardiert. Manche Zahlen, wie die Verkaufszahlen des iPhone, sind wichtig, aber viele andere Vergleiche und Vorhersagen sind es nicht. Lass uns einen Blick auf die viel zitierten Zahlen werfen, die für langfristige Apple-Investoren eigentlich bedeutungslos sind.

1. Marktanteil

iPhones haben weltweit einen Anteil am Smartphonemarkt von 11,7%. Das Betriebssystem Android von Google (NASDAQ:GOOG) (ETR:GGQ7) hingegen hat laut IDC einen Anteil von 84,4%.

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Es ist jedoch sinnlos, Apples Marktanteil bei Smartphones direkt mit dem von Android zu vergleichen. Apple verkauft nur zwei Modelle pro Jahr, von Android gibt es Hunderte unterschiedliche Geräte von zahlreichen Herstellern. Direkte Vergleiche zwischen Apple und Samsung (NASDAQOTH:SSNLF) sind ebenfalls nicht sinnvoll, da Samsung ein duzend Androidtelefone verkauft. Selbst mit so vielen Geräten im Angebot rutschte Samsungs Marktanteil zwischen dem dritten Quartal 2013 und dem dritten Quartal 2014 von 32,3% auf 23,7% ab. Dies lag an dem steigenden Wettbewerb mit chinesischen Konkurrenten wie Xiaomi.

Der einzige aussagekräftige Vergleich ist der zwischen Apples iPhone und Samsungs Flaggschiff S5 und Note 4. Das S5 wurde in den Verkaufszahlen von dem älteren iPhone 5s bereits im ersten Verkaufsmonat übertroffen. Samsung hat 4,5 Millionen Note 4-Geräte in dem ersten Monat verkauft. Apple hingegen hatte allein am ersten Wochenende 10 Millionen iPhone 6 und 6 Plus verkauft.

Der Marktanteil ist zudem durch das schnelle Wachstum des Smartphonemarktes verzerrt. Apple verkaufte 2009 beispielsweise 20,7 Millionen iPhones und erreichte damit laut Gartner einen Marktanteil von 14% des Smartphonemarktes. 2014 hat Apple 169,2 Millionen iPhones verkauft, konnte damit aber nur einen etwas geringeren Anteil am gesamten Markt erreichen.

2. Hardwarevergleich

Der Smartphonemarkt ist voll von sogenannten iPhone-Killern, die bessere Hardware als Apple einsetzen und nur einen Bruchteil des Preises kosten. Ein Gerät, welches im Fokus steht, ist Xiaomis Mi Note, welches dem iPhone 6 Plus sehr ähnelt.

CPU RAM Hintere Kamera Display Preis
iPhone 6 Plus 1,4 Ghz Dual-core 1 GB 8-Megapixel 5,5 Zoll, 401 ppi 749 USD (16GB) 849 USD (64GB)949 USD (128GB)
Mi Note 2,5 Ghz Quad-core 3 GB 13-Megapixel 5,7 Zoll, 386 ppi 370 USD (16GB) 450 USD (64GB)

Quelle: Unternehmenswebseiten

Allerdings spielen Vergleiche dieser Art aus zwei Gründen keine Rolle. Der erste Grund ist, dass Samsung, Sony (NYSE:SNE), HTC (NASDAQOTH:HTCCY) und andere Hersteller schon lange Smartphones mit höherer Leistung als das iPhone verkauft haben, aber deren Geräte haben nicht den Kultfaktor und gelten nicht als Statussymbol wie Apple. Solange das iPhone ein Statussymbol ist, kümmert es viele Anwender nicht, ob die von Apple eingesetzte Hardware veraltet ist oder nicht. Diese Gleichgültigkeit beschert Apple eine Mischung aus hoher Marge und hohen Verkaufszahlen, die die Konkurrenten kaum erreichen.

Der zweite Grund ist, dass diese Highend-Rivalen mit Android laufen. Da iOS Closed-Source ist, steht Apple niemals mit anderen iOS-Geräten im Wettbewerb. Wenn die Kunden erst einmal an iOS gebunden sind, upgraden sie geradewegs auf die nächste iPhone-Generation. Billige Androidgeräte mit guter Ausstattung stehen untereinander im Wettbewerb anstatt mit Apple. Daher verliert Samsung so schnell Marktanteile an Xiaomi und schafft es nicht, Apple zu übertrumpfen.

3. Vorhersagen zur Apple Watch

Die Vorhersagen der Börse zu den Verkaufszahlen der Apple Watch haben eine riesige Bandbreite. Sie reichen von 10 Millionen (Gene Munster, Piper Jaffray) bis hin zu 60 Millionen (Katy Huberty, Morgan Stanley) Stück, die im ersten Jahr verkauft werden sollen. Untersuchungen von ON World behaupten, dass die Zahl der ausgelieferten Smartwatches von 4 Millionen im Jahre 2013 auf 330 Millionen in 2018 hochschnellen wird. In Wirklichkeit weiß aber niemand, wie viele Smartwatches Apple verkaufen wird.

Die Wahrheit ist, dass der Wearable-Markt klein ist und das Interesse gering ist. Samsung kontrollierte letztes Jahr 71% des weltweiten Smartwatchmarktes, indem es laut Strategy Analytics nur eine halbe Million Geräte pro Quartal ausgeliefert hat. Im Dezember hat eine UBS-Umfrage ergeben, dass nur 10% der Antwortenden „höchstwahrscheinlich“ eine Smartwatch kaufen werden.

Bei einem Preis von 350 USD (ohne Premiumarmbänder) würden 10 Millionen bis 60 Millionen verkaufte Stück einen Umsatz pro Jahr von 3,5 Milliarden bis 21 Milliarden generieren. Wenn man die niedrigen bis mittleren Schätzungen hernimmt, dann wären die Einnahmen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es wird erwartet, dass Apple für das Finanzjahr 2015 Umsätze in Höhe von 2015 USD ausweisen wird.

Apple Watch. Quelle: Apple

Apple Watch. Quelle: Apple

Die Apple Watch kann ein Hit werden oder ein Flop. Aber Vorhersagen sind so lange bedeutungslos, wie nicht mehr Kunden Wearables kaufen und diese nutzen.

Beobachte den Balanceakt

Apple ist mitten in einem Balanceakt, es muss niedrigere Verkaufszahlen der iPads mit den Verkäufen aus iPhones und Macs ausgleichen. Gleichzeitig muss es sich auf den Rückgang des iPhones vorbereiten, indem es neue Services wie Apple Pay, HealthKit und HomeKit anbietet.

Diesen Balanceakt im Auge zu behalten, ist wichtig, aber Investoren sollten sich nicht von irreführenden Überschriften über den Androidmarktanteil, schwache Hardwareausstattung und haltlose Vorhersagen über die Apple Watch verrück machen lassen.

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The Motley Fool empfiehlt Apple, Google (A-Aktien) und Google (C-Aktien). The Motley Fool besitzt Aktien von Apple, Google (A-Aktien) und Google (C-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Leo Sun von The Motley Fool auf Englisch verfasst und am 26.1.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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