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Ist Gilead Sciences nun ein Übernahmekandidat?

In der Pharmabranche hatte letztes Jahr eine starke Konsolidierung stattgefunden. Diese wurde durch Rekordgewinne einiger mittlerer oder großer Unternehmen, wie Actavis, sowie fallende Erträge für verschiedene große Unternehmen, wie Merck & Co., ausgelöst.

Da diese Bedingungen noch aktuell sind und die großen Pharmaunternehmen in den kommenden vier Jahren erneut 65 Milliarden USD für Patentstreitigkeiten ausgeben, stehen die Chancen gut, dass das Übernahmerennen auch 2015 weitergeht.

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Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) (ETR:GIS) ist ein bekannter Teilnehmer an der M&A-Front, seit CEO John Martin die Zügel 1996 wieder übernommen hat. Damit hat er eines der besten Produktportfolios in der Branche zusammengestellt zudem befinden sich viele Medikamente in der Pipeline. Und dieser Trend hielt auch bis jetzt an, als Gilead für 470 Millionen USD die privaten Phenex Pharmaceuticals gekauft hatte, die eine Plattform für die Entwicklung von Medikamenten gegen Leberkrankheiten entwickelt hatten.

Mit dem hervorragenden HIV-Franchise und seinem Kernfranchise für Leberkrankheiten in der Hinterhand ist Gilead auf dem besten Wege, ein zweistelliges Ertragswachstum für die anstehenden Jahre anzukündigen. Ein solches kometenhaftes Wachstum ist den großen Pharmaunternehmen, die sich gerade in Patentstreitigkeiten befinden, ein Dorn im Auge. Dies könnte daher bedeuten, dass Gilead zu einem verlockenden Übernahmekandidaten wird.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf wollen wir nun untersuchen, ob Gilead tatsächlich reif für einen Verkauf ist und wer vielleicht ein Angebot abgeben wird.

Pluspunkte für Gilead

Gileads erstaunliches Wachstum durch sein HCV Franchise und die Schlüsselmedikamente gegen HIV, wie Stribild, machen es vergleichsweise günstig in der Bewertung. Im Gegensatz zu den meisten in seiner Peergroupmitglieder der Biotechnologie werden die Aktien von Gilead zurzeit mit einem sehr geringen Kurs-Gewinn-Verhältnis bezüglich zukünftiger Gewinne von 9,88 gehandelt. Im Vergleich dazu liegt der Branchendurchschnitt über 24.

Nachdem Gilead einen Deal mit CVS Caremark abgeschlossen hat, der eine solide Vergütung für seine HCV-Medikamente sicherstellt und seinen Wettbewerber AbbVie‘ mit Viekira Pak praktisch ausschließt, ist zu erwarten, dass Gileads Umsatzwachstum in den kommenden Monaten stark bleiben wird.

Quelle: Gilead Sciences

Quelle: Gilead Sciences

Obwohl Gileads HIV-Franchise von der Markteinführung von Sovaldi und Harvoni überstrahlt wurde, ist dieser Geschäftszweig ein Schlüsselvermögenswert für einen potenziellen Käufer. Im Moment führt das Franchise fünf Verkaufsschlager! Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen: die Verkäufe neuere Medikamente wie Stibilid und Complera/ Eviplera sind im letzten Jahr in den Himmel geschossen.

Gilead bietet zudem ein hochkarätiges Klinikprogramm mit starken laufenden Studien zu sechs potenziellen Krankheitsgebieten, die das Zeug zum Verkaufsschlager haben. Dazu zählen nichtalkoholische Steatohepatitis, Bluterkrankungen und weitere. Der Kauf von Phenex Pharmaceuticals passt zu dieser erstaunlichen Pipeline und macht Gilead zu einem Führer in dem Feld der Leberforschung.

Die Nachteile für einen möglichen Käufer

Der größte Nachteil ist, dass Gilead bereits ein riesiges Unternehmen ist. Die Marktkapitalisierung beträgt 147 Milliarden USD. Damit ist es das fünftwertvollste Gesundheitsunternehmen der Welt. Ein Verkauf würde daher einen ganzen Haufen Geld kosten und vielleicht liegt das Interesse von Gileads Management auch in einer Fusion.

Wer könnte ein Partner für Gilead sein?

Aufgrund Gileads Größe gibt es nur vier Unternehmen, die als Käufer infrage kommen: Novartis AG, Pfizer, Johnson & Johnson und Merck. Aus der Hüfte heraus geschossen sieht J&J eher wie ein No-Go aus, da es bevorzugt kleinere Biotechunternehmen kauft (> 1 Milliarde USD Marktkapitalisierung). Eine Akquisition in dieser Größe wäre untypisch. Novartis hat ebenfalls nur selten so große Deals abgeschlossen und zudem gibt es nicht viele überschneidende therapeutische Interessen mit Gilead.

Es bleiben also nur noch Pfizer und Merck. Das Problem jedoch ist, dass Gilead von seinen Produkten her nicht gut zu einem von beiden Pharmariesen passt. Sowohl Pfizer als auch Merck haben sich auf Impfungen und Krebstherapie spezialisiert. Daher gäbe es nur wenige Synergien bei einer Übernahme.

Letzten Endes ist Gileads Marktkapitalisierung einfach zu hoch für die Unternehmen, die von einer Übernahme profitieren würden. Daher bleibt dieses erfolgreiche Biotechunternehmen wahrscheinlich auf der Käuferseite im M&A-Spiel.

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The Motley Fool empfiehlt Gilead Sciences und Johnson & Johnson. The Motley Fool besitzt Aktien von Gilead Sciences und Johnson & Johnson.

Dieser Artikel wurde von George Budwell auf Englisch verfasst und wurde am 9.01.2015 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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